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Kartenausschnitt ca. 1915

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Kaiserliches Hauptpostamt

präsentiert von    

Bauzeit:     1836–1838 

Architekt:  Albert Geutebrück (6.1.1801 - 13.3.1868)

Zerstört:    4.12.1943



An dieser Stelle befand sich bis 1835 der Gasthof „Zum weißen Schwan“. Dieser und einige kleinere Häuser wurden beim Bau des 87 Meter langen klassizistischen  Gebäudes, dessen Hauptfront zum Augustusplatz ausgerichtet war, abgerissen. Der dreistöckige Bau mit einem Halbgeschoß über dem Erdgeschoss hatte zwei unterschiedlich lange Seitenflügel von etwa 28 Metern am Grimmaischen Steinweg und 54 Metern an der früheren Poststraße. Das Postgebäude war bis 1867 Sitz der wichtigsten Oberpostdirektion des Königreiches Sachsen und wurde in den Jahren 1881–1884 im Stil des Historismus (Neorennaissance) umgebaut. Es erfuhr dabei Veränderungen am Gesims und eine zeitgemäße Hervorhebung des Hauptportals in Form von aufgesetzten Säulen und Tympanon.

Unter den sechs allegorische Figuren von Joseph Kaffsack (1850–1890) auf der Attika über dem Mittelrisalit war auch eine mit Flügeln, die die damals modernste Form der Nachrichtenübertragung, die Telegrafie, darstellte. Ihr gegenüber war die zweite ebenfalls geflügelte Figur angeordnet, die die Briefpost verkörperte. Die anderen vier (flügellosen) Figuren dazwischen symbolisierten Handel, Kunst, Wissenschaft und Gewerbe. Mit dieser Figurenanordnung sollte wohl die Rolle einer schnellen Nachrichtenübertragung deutlich gemacht werden.

Nach dem Untergang des Deutschen Kaiserreiches war hier seit 1919 die Leipziger Oberpostdirektion der Reichspost der Weimarere Republik angesiedelt, die 1926 in den Neubau in der Südstraße umzog. Danach übernahm das Postbebäude am Augustusplatz immer mehr die Funktion eines Hauptpostamtes, bis es bei dem Luftangriff am 4. Dezember 1943 vollkommen zerstört wurde. Bis Kriegsende wurden behelfsweise deren Funktionen auf andere Postämter verlagert oder Notmaßnahmen ergriffen, um den Postverkehr aufrechtzuerhalten. So wurde im Reichsgericht ein Briefverteilzentrum installiert und 1944 im sogenannten Kosmos-Messehaus in der Gottschedstrasse ein Ausweichquartier als Hauptpostamt geschaffen.

Der Nachfolgebau in Gestalt der heutigen Hauptpost entstand erst 1964.


Quelle: Wikipedia

Ansichtskarte: S&S, gel. 1914

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